Thomas Gottschalk: "Uhr läuft!"

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H0 USA – das Mega-Event zum 25-jährigen Jubiläumstreffen

Erste Eindrücke
Alsfeld? Nordöstlich Frankfurt, nur ein paar Staus auf der A 5 entfernt, fast ein „Katzensprung“. Die Halle sieht in echt viel größer aus als auf dem Plan. Ich wurde bereits erwartet, die Kollegen waren fleißig im Aufbau und nur wenige Module später wurde mein Bahnhof Lonepine eingebaut – Ersteinsatz und das bei meinem zweiten FREMO-Treffen. Dann kommt das Module ausrichten und Strippen ziehen, Branchline nach Pittsfield aufbauen. Zum Schluss dauerte es doch noch den ganzen nachmittag und wir fuhren erstmals am Donnerstagmorgen. Auch das mit den Waybills nach Farben war Neuland für mich. Keine „4-fachen Wendekarten“ wie in Unna, sondern Leerwagen anfordern – und dann den vollen Wagen zu seinem Ziel schicken oder aber gleich einen vollen Wagen zu einem Anschließer senden. Jeder Vorgang eine neue Karte, aha! Die Mainline fährt mit Funkverbindung zum Dispatcher, oho!
Das Arrangement war nicht ohne: sechs Yards (Schattenbahnhöfe) habe ich gezählt. Im Osten „East End“ (blau), „Seaport“ (rot), „Simpleton“ (schwarz) und im Westen „New Argentine“ (gelb und grün). Dazwischen lagen „Chicago Ost und West“ (jeweils braun) – fast wie im richtigen Leben. Die drei Branchlines (Nebenstrecken) sorgten ebenso für ausreichend Abwechselung wie der volle Fahrplan, der jedoch so ein paar Tücken bereithielt.

Der Fahrplanbetrieb
So gelang es uns ganz prima, den Bahnhof Q-Ford „richtig zuzufahren“, in der Folge kam die Versorgung der Branchline nach Pittsfield völlig zum Erliegen. Das war wohl nicht ganz im Sinne des Erfinders, und am Abend beim Bier wurde heftig diskutiert, wie wir das in Zukunft vermeiden können. Tenor der Besprechung war, dass ein Arrangement mit 180 m Strecke und 14 Bahnhöfen für durchschnittlich 15 aktive Mitglieder pro Session wohl doch ein bisschen groß geraten war. Nach Abzug aller Yardmaster für die größeren Bahnhöfe und die Schattenbahnhöfe sowie dem Dispatcher blieben kaum noch Lokführer übrig. Das war irgendwie nicht so gut. Als Maßnahmen beschlossen wir: Chicago West wird zum Durchgangsbahnhof (ohne Yardmaster) degradiert. Wir ließen alle RDCs (Triebwagen) ausfallen – Personennahverkehr war damit wie beim Vorbild fast „am Ende“ – und sattelten die Branchlines von Fahrplanzeiten auf „Bedarfsgesteuerte Züge“ um, die von den jeweiligen Junctions (Abzweigen) losfuhren, sobald an der Mainline Waggons für sie zugestellt waren. Die Through, Extra und die Limited (alles Durchgangszüge) zwischen Ost und West wurden den Gästen anvertraut (die sich freuten, „richtige“ Züge fahren zu dürfen) und so haben wir „die Kurve gekriegt“. Jetzt brummte es!

FREMO Belt Line
Im „Ersteinsatz“ waren die ersten Loks und Cabooses der FBL, der FREMO Belt Line. Sogar ein erster FBL-Passenger- Zug rollte durch die Landschaft – ein Silberling mit rotem Zierstreifen. Gemeinsam haben wir Details der Lackierung festgelegt sowie den weiteren Werdegang dieser Bahngesellschaft. Es ist schon aufregend, Ereignissen mit dieser Tragweite beizuwohnen. Die FBL verbindet Amerika und genau das haben wir vier Tage lang erfolgreich gemeinsam praktiziert.

Module
Darüber hinaus nicht zu vergessen: die Module. Es gab viel Neues für mich zu sehen, ältere und neuere Module. Zum Teil exzellent gestaltet von beschwingter Leichtigkeit, einige aber auch durchaus mit Optimierungsmöglichkeiten. Gemeinsam gaben sie ein harmonisches Bild ab. Ja, so hätte es in Amerika durchaus aussehen können um 1970 – „meinem“ Amerika und dem der lieben FREMO-Kollegen, mit denen ich eine viel zu kurze knappe Woche in Alsfeld verbrachte. Ich freue mich jetzt schon auf unser nächstes Treffen.

Thomas Gottschalk

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